Hypnose-FAQ

Die innere Weisheit/ weise Instanz

Die Innere Weisheit ist ein Archetyp, der – wie der Name schon vermuten lässt – sehr viel weiß. Viele sehen sie als einen weisen Mann, eine weise Frau, oder ein Licht. Sie kann auch die Gestalt eines Tieres, Fabelwesens (Drache, Engel…) oder eines Gegenstandes (Brunnen etc.) annehmen.
Die Innere Weisheit ist häufig einer der ersten Archetypen, die wir aufsuchen. Das Finden der inneren Weisheit wird meistens von einem sehr positiven Gefühl begleitet. Für viele fühlt es sich an, als würden sie diese bereits kennen – wie einen sehr guten Freund, der einen schon das ganze Leben lang begleitet. Sie ist sehr hilfsbereit und kennt entweder schon die Lösung für das eigene Problem, oder einen anderen Archetypen, der uns weiterhelfen kann. Häufig begleitet sie uns die gesamte Therapie und bleibt von Anfang an ein wichtiger Ansprechpartner, wenn es um die Lösung der Probleme und Konflikte meiner Klienten geht.

Der Saboteur

In der selbstorganisatorischen Hypnose glauben wir fest daran, dass die Symptome die wir behandeln, einen Grund/ Ursprung haben, die das Unbewusste unseres Klienten kennt und auflösen kann. Auf einer tieferen Ebene versucht das Unbewusste ein Problem zu lösen oder uns auf einen Konflikt aufmerksam zu machen. Da das Unbewusste jedoch nicht direkt mit uns kommunizieren kann, sendet es uns Symptome. Das Unbewusste möchte uns mit dem Symptom demnach helfen. Das Symptom hat einen Sinn und solange der Konflikt/das Problem vorhanden ist, soll möglichst auch das Symptom bleiben. Deshalb wird dies verteidigt. Diese Verteidigung übernimmt der sog. Saboteur.

Er wird als eine Art „Beschützer des Symptoms“ immer dann aktiv, wenn wir der Lösung des Problems „zu nah“ gekommen sind. Er hindert uns daran weiter zu machen, indem etwas nicht passiert, was eigentlich passieren soll.

Beispiel: Sucht der Klient in Hypnose eine heilende Creme, die er auf seine Neurodermitis auftragen kann, beginnt plötzlich die an Neurodermitis erkrankte Haut zu jucken. Dieses Zeichen gilt es wahrzunehmen und die Haut zu fragen, ob wir ihr bei ihrem Problem helfen können. In dem Moment gehen wir aus der Rolle des Opfers („Ich habe Neurodermitis!“) in die Rolle des Helfenden („Ich helfe dir, die Neurodermitis los zu werden!“). Durch die hypnotische Arbeit mit der Haut finden wir dann den Hintergrund für die Neurodermitis. Beispielsweise finden wir den älteren Bruder des Klienten, der die Haut die ganze Zeit so ärgert und verletzt, wie er den Klienten immer geärgert und verletzt hat. Diesen nun aufgedeckten Konflikt mit dem Bruder (der Grund für die Neurodermitis!) gilt es nun mit Hilfe der anderen Archetypen oder anderen Familienmitgliedern (z.B. den Eltern) zu lösen. Ist das geschafft, wird die Neurodermitis, die durch den Streit mit dem Bruder entstand, nicht mehr gebraucht und darf aufgegeben werden – ganz ohne Creme.

Die Tiefenperson

Das Unbewusste versucht uns vor Verletzungen zu schützen. Drohen sehr tiefe Verletzungen, schützt uns das Unbewusste über die Abspaltung des Persönlichkeitsanteiles, der von anderen nicht akzeptiert wurde oder wird. Somit entsteht das, was wir Tiefen– und Oberflächenperson nennen. Wie es zu dieser Abspaltung kommen kann, möchte ich Ihnen an einem Beispiel erläutern.

Beispiel: Früher war es üblich Linkshänder mit viel Druck und Strafen in Rechtshänder umzuerziehen. Den Kindern wurde damit das Gefühl gegeben „falsch“ zu sein. Um dieses, für das Kind tiefgreifende Problem, zu lösen, trennt das Unbewusste den „falschen“ Teil der Persönlichkeit (den Linkshänder in ihm) ab, damit dieser nicht weiter verletzt wird. Er bleibt verborgen und bildet die Tiefenperson. Der „Rechtshänder in ihm“ ist nun so, wie das Kind in den Augen der Eltern zu sein hatte und bekommt keinen Druck mehr ab. Er bildet die Oberflächenperson. Das Kind lernt, den Alltag mit der rechten Hand zu meistern, bleibt im tiefen Innern aber immer Linkshänder. Das Gefühl, „falsch“ zu sein bleibt auch wenn der Druck von außen abgenommen hat.

Ziel der Hypnose ist es, die Tiefen– und Oberflächenperson wieder zusammenzuführen. Häufig sehen die Klienten die Tiefenperson, unter der Hypnose, als eine Kinderversion von sich selbst. Sie sehen sich selber in dem Alter, in dem sich die Tiefenperson bildete. Um bei dem obigen Beispiel zu bleiben, würde ein Klient die Tiefenperson vermutlich als ein trauriges Kind sehen, das nicht so akzeptiert wird, wie es ist. Es würde sich ungeliebt und falsch fühlen. Der Klient (der die Oberflächenperson abbildet) hilft seinem „innerem Kind“ dabei, den Konflikt zu lösen, indem beispielsweise die Eltern das Verbot zurücknehmen müssen. Ist die Erlaubnis, so zu sein, wie man im tiefsten Innern wirklich ist (ein Linkshänder!) wieder eingeholt, wird aus dem Gefühl des „falsch sein“ ein „ich bin O.K, wie ich bin“ und muss nun nicht mehr vor den Strafen der Eltern geschützt werden. Nun kann das „innere Kind“ wachsen und schlussendlich mit dem Klienten verschmelzen. Es existiert nun nur noch eine Persönlichkeit, die sein darf, wie sie im tiefsten Innern wirklich ist. Aus „Ich bin falsch!“ wird ein „Ich bin gut, wie ich bin!“. Ein sehr heilsamer Gedanke!