Im nachfolgenden Text wird nur von der Angst gesprochen – die Ausführungen gelten jedoch im gleichen Maße für Panikattacken.
Angst zu haben ist gut – vorrausgesetzt, die Situation ist wirklich bedrohlich.
Angst ist ein natürlicher Reflex, den sowohl wir Menschen, als auch die Tiere besitzen. Der Körper bereitet sich dabei auf einen Kampf oder auf eine Flucht vor. Diese Emotion rettet unser Leben und ist somit extrem wichtig!
Eine sogenannte „Angststörung“ liegt vor, wenn die Angst ohne objektive Bedrohung entsteht und aus externer Sicht nicht notwendig erscheint. In den Jahren meiner Praxis habe ich gelernt, dass unser Unbewusstes aber nicht objektiv, sondern rein emotional denkt. Die betroffenen Menschen wissen selbst sehr wohl, dass sie eigentlich keine Angst haben müssten. Dieses Wissen nutzt aber nichts, wenn das Gefühl der Angst überwiegt. Auf emotionaler Ebene macht die Angst sehr häufig Sinn, weshalb ich in den meisten Fällen nicht von einer Angststörung spreche. Mehr dazu erkläre ich in meinem Podcast.
Eine Angstthematik kann aus sehr vielen verschiedenen Gründen entstehen. Häufig ist sie eine Reaktion des Unbewussten auf belastende Situationen in der Vergangenheit oder der Gegenwart, beispielsweise auf den unverarbeiteten Verlust eines geliebten Menschen oder dem Nachgehen einer Arbeit, in der man sehr unzufrieden ist. Zudem kann eine Angst auch entstehen, wenn einem die angstbesetzte Situation an eine andere Situation erinnert, die wirklich bedrohlich oder traumatisierend war.
Durch diese Angst ist der Mensch dazu gezwungen, die angstbesetzten Orte (z.B. Ärzte, Fahrstühle, hohe Gebäude, offene Plätze, Straßenbahnen) oder Objekte (Hunde, Spinnen, Spritzen) zu meiden (Vermeidungsverhalten). Auch das Umfeld wird in dieses Verhalten eingebunden, um beispielsweise die Spinne zu entfernen, oder einen als Beistand zu begleiten. Hinzu kommt die sogenannte Erwartungsangst, also die “Angst vor der Angst”, die das Vermeidungsverhalten noch verstärkt.
Der Vorteil von alledem ist, dass der Mensch – wenn er es wirklich gut macht – sich also nicht mehr mit der Angst konfrontieren muss. Der Nachteil hingegen ist, dass die Angst im Laufe der Zeit immer größer wird!
Erst wenn der Leidensdruck zu groß wird, das Umfeld nicht mehr wie erforderlich reagiert, oder man anders gezwungen wird die Angst zu überwinden, nehmen viele das Angebot einer Therapie in Anspruch. Dadurch liegen oft mehrere Jahre zwischen der Entstehung der Angst und einer Therapie.
Häufig lässt sich eine Angst gut mit Hypnose behandeln, da hier beide Faktoren (unbewusste Konflikte und bewusste Erfahrungen) in den Mittelpunkt gerückt werden. So kann es sein, dass die Angst einen unbewussten Ursprung hat, jedoch bewusst durch das Vermeidungsverhalten unterstützt und am Leben gehalten wird. Es ist also wichtig, mit dem Bewussten und dem Unbewussten zu arbeiten. In den Jahren der Vermeidung wird die Erwartungsangst dabei immer größer, sodass sie eine Art “bewusstes Gerüst um einen unbewussten Konflikt herum” gebildet hat. Hat man die Angst auf der unbewussten Ebene gelöst, muss sich der Patient auch trauen, sich den Situationen erneut zu stellen, also auch die Erwartungsangst zu überwinden. Traut man sich nicht diesen Schritt zu gehen, vermeidet man eine Angst, die nicht mehr existiert.
Eine Eigenschaft der Hypnose ist, dass das in Hypnose Erlebte zu einer Art “inneren Realität” wird. Das heißt, man kann im Schutz der Hypnose eine reale Erfahrung machen und sich so in einem geschützten Rahmen der angsterfüllten Situation oder dem angsterfüllten Objekt nähern.
So kann Hypnose auf beiden Ebenen angewendet werden: Zum einen ist es möglich die unbewussten Konflikte zu bearbeiten, zum anderem kann man in Hypnose die angstauslösenden Situationen betreten und meistern.
Natürlich ist jedes Thema anders und jeder Mensch einzigartig. Um herauszufinden, wie wir beide an deinem Thema hypnotisch arbeiten können, kannst du mir gerne eine E-Mail schreiben
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